Die Beschaffung der Hilfsmittel ist eine Herausforderung
Die Hilfsbereitschaft für die Ukraine ist unverändert groß. Je länger der Krieg andauert, umso mehr nimmt sie zu. So wird Kehr von verschiedenen Seiten auf die Bereitstellung von Hilfsmitteln angesprochen. „Die Anfragen zur Ukrainehilfe sind nicht einfach zu bedienen“, berichtet Frank Adam, Einkaufsleiter bei Kehr. „Wir nutzen unsere vielfachen Einkaufsquellen mit oftmals kurzfristigen Bestellungen, um die Anfragen bestmöglich zu bedienen.“ Denn um apothekenübliche Mengen handelt es sich schon lange nicht mehr. Auch sind die üblichen Lieferanten nicht immer lieferfähig und es kommt zunehmend auf das Einkaufsgeschick der gesamten Einkaufsabteilung an, zum gewünschten Zeitpunkt die gewünschten Hilfsmittel bereit zu stellen.
Die Lieferung über Polen in die Ukraine
Auf die Anfragen sich richtig vorzubereiten, ist schwierig. Es sind viele parallele Einzelmaßnahmen, die bei Kehr zusammenlaufen wie z.B. diese. Der Rotary Club Hildesheim erhielt von der jüdischen Gemeinde in Lemberg einen Hilferuf nach medizinischen Gütern für die akute Versorgung von Verletzten. Zusammen mit einigen anderen Rotary Clubs aus Braunschweig (Heinrich der Löwe) und Wiesbaden-Nassau wurden sehr schnell Hilfssendungen vom Helios Klinikum Hildesheim über Wiesbaden nach Mariupol in die Ukraine organisiert. Die erste Fahrt an die polnisch/ukrainische Grenze am 10./11. März begleitete Bärbel Storch vom RC Wiesbaden-Nassau mit Unterstützung eines ortskundigen Ukrainers – siehe Abbildungen.
An der zweiten Fahrt nach Lemberg am 17./19. März waren 5 Rotary Clubs beteiligt: RC Braunschweig Heinrich der Löwe, Hildesheim und Hildesheim Rosenstock sowie Wiesbaden-Nassau und der RC Lemberg. Axel Richter hatte dieses Mal die Organisation übernommen und bei Kehr Hilfsmittel abgeholt – siehe Abbildungen
Weitere Initiativen
Eine Woche später steht wieder eine größere Abholung an. Albrecht Perrin ist mit Familie Kehr bekannt, bestellt Hilfsgüter und holt diese mit Heinrich von Bünau am 25. März bei Kehr ab.
Eine ganze Reihe von Apotheken haben auf eigene Initiative Hilfsmittel bei Kehr bestellt, bei Kehr in versandfertig Kartons packen lassen und dann auf den Weg in die Ukraine geschickt. Über die Initiative der Wolf-Apotheke in Wolfenbüttel haben wir schon exemplarisch berichtet.
Kehr – Logistikpartner der Ukraine-Hilfe
Je länger der Krieg andauert, um so besser ist die Hilfe zu organisieren. Bedarf und Lieferungen sind aufeinander abzustimmen und die erforderlichen Mengen standort- und bedarfsgerecht bereitzustellen.
Die Hilfsbereitschaft in Deutschland ist sehr groß. Herr Hanns-Heinrich Kehr, geschäftsführender Gesellschafter, hat sich schon frühzeitig um die Organisation der vielen Einzel-Initiativen bemüht. „Anhand einer Artikelliste der EU-Kommission für die Notversorgung der Ukraine haben wir die Bedarfe an Arzneimitteln, Wundversorgung, Verbandsstoffen etc. bestimmt und werden diese über unser Lager bei Berlin bedarfsgerecht bereitstellen“, berichtet Hanns-Heinrich Kehr. So werden Hilfsgüter von Spendern, Apotheken, Ukraine Hilfe Berlin e.V., Apotheker ohne Grenzen im Kehr-Lager in Ludwigsfelde (verkehrsgünstig direkt an der A10 gelegen) gesammelt und direkt an die polnisch/ukrainische Grenze transportiert. Wichtige Partner sind dabei Apotheken ohne Grenzen (AoG), von denen Arzneimittel bestellt und weitergeleitet werden können. Sie sind dabei, ein Lager an der Grenze zwischen Polen und der Ukraine aufzubauen, von wo aus direkt die Krisengebiete angeliefert werden. Die Ukraine-Hilfe Berlin e.V. sorgt mit ihren direkten Kontakten zu Krankenhäusern und Versorgungseinrichtungen für die Bedarfsermittlung in den jeweiligen Krisenregionen.
Zusammen mit diesen Partnern organisiert Kehr das logistische Zentrum in seiner Niederlassung in Ludwigsfelde. Dort wurden ausreichende Palettenstellplätze vorreserviert, um die benötigten Waren von Apotheken entgegenzunehmen oder aus der eigenen Versorgungskette bereit zu stellen. Somit steht die logistische Infrastruktur, um eine bedarfsgerechte und kontinuierliche Versorgung der Ukraine sicher zu stellen. Jede Apotheke kann sich daran beteiligen, indem Sie nach den Bedarfslisten Hilfsgüter zur Gesundheitsversorgung und Arzneimittel anliefert oder Spenden für die Bereitstellung des Bedarfssortiments transferiert.